Motivtorten sind eine toll Sache und leben meist vom farbigen und modellierbarem Überzug. Der besteht in den meisten Fällen aus einem der beiden: Marzipan oder Fondant. Marzipan ist hier mein klarer Favorit, weil es einen eigenen und sehr leckeren Geschmack hat, wie bei der Sommerlichen Zitronentore. Ist aber nicht jedermanns Sache. Fondant auf der anderen Seite ist viel dankbarer zu kneten, zu formen und ist nicht so ein Sensibelchen wie Marzipan. Fondant gibt Torten den richtigen Schliff und – mal ganz ehrlich – es ist ein bisschen, als würde man mit Knete spielen. Klingt toll, oder?
Meine erste Motivtorte war diese Geburtstagstorte vor einem Jahr mit gekauftem Fondant und das Feedback des Geburtstagskind war klar und deutlich: viel-zu-süß! Das ist nämlich das Problem an der Sache: Fondant schmeckt kacke. Es schmeckt pappsüß und nach Chemie und einfach falsch. Deshalb kann ich auch sehr empfehlen es selbst zu machen – hier könnt ihr nämlich ein paar geschmackliche Komponenten mitbestimmen und dafür sorgen, dass es mehr wie Zuckerguss schmeckt. Und das find ich ok.
Für etwa eine runde Torte mit flacher Deko
Wir machen das Marshmallow-Fondant…
- 200 g weiße Marshmallows
- 250 g gesiebter Puderzucker
- 1 EL Zitronensaft
- 1/2 Röhrchen Aroma nach Belieben (circa 5 Tropfen z.B. Butter-Vanille von Dr. Oetker)
- 20-30 g Stärke zum Kneten später
1.) Die Marshmallows in eine mikrowellenfeste Schüssel geben und 30 Sekunden bei mittlerer Hitze erhitzen. Gut Umrühren. (meist ist optisch noch nichts passiert)
2.) Die Marshmallows nochmal 20 Sekunden erhitzen. Gut Umrühren. (Jetzt schmelzen schon einige.)
3.) Die Marshmallows nochmal 20 Sekunden erhitzen. Gut Umrühren. (Jetzt müssten alle schmelzen, wenn man rührt, sonst wiederholen, je nach Mikrowellenleistung sehr unterschiedlich.)
Tipp: Ich weiß es klingt blöd, sie nicht einfach 1 Minuten drin zu lassen, aber der Zucker darin verbrennt sonst und das Fondant wird nichts.
4.) Den Puderzucker über die Marshmallows sieben, Zitronensaft und Aroma dazugeben und mit der Küchenmaschine mit Knethaken gut rühren.
An dieser Stelle muss ich ja mal kurz ein Wort zu meiner Küchenmaschine verlieren, denn meine Bosch-Küchenmaschine ächzt und stöhnt unter dem extrem klebrigen Teig schnell, sodass ich den Teig am Ende oft mit der Hand knete. Dabei bloß nicht die Finger spreizen und den Teig immer mit der flachen Hand von unten aus der Schüssel holen und nach oben drücken, wie bei Pizzateig. Aber vielleicht kann eure Küchenmaschine auch einfach mehr.
5.) Wenn alles schön vermischt ist, ist der Teig nicht mehr so extrem klebrig. Wenn man ihn aus der Hand laufen lässt, „fließt“ er zäh und reißt nicht direkt ab. Jetzt in 2 Portionen in Frischhaltefolie wickeln und ein-zwei Stunden, noch besser über Nacht stehen lassen. Ich bestäube den Fondant kurz mit etwas Stärke, damit er hinterher nicht an der Folie klebt.
Tipp: Ich weiß es fühlt sich an, als ob ihr die Fondant-Reste nie mehr von den Händen abbekommt, aber der Teig hat eine Zucker-Basis, Zucker ist wasserlöslich und ihr kriegt alles mit lauwarmen Wasser in Sekunden runter. Yeahy.
6.) Der Teig hat genug geruht, wenn es sich ohne Kleben von der Folie lösen lässt. Jetzt mit den Händen kneten, bis er weich wird. Alternativ ein paar Sekunden in die Mikrowelle stecken. Jetzt kann er ausgerollt, zugeschnitten und zur Deko benutzt werden. Wenn der Teig noch klebt, nehmt unbedingt Stärke zum Mehlen und nicht Puderzucker.
Färben: Die meisten Lebensmittelfarben eignen sich zum Färben und man kann den Fondant wunderbar auch im Anschluss erst färben. Wenn ihr mehrere Farben macht denkt nur dran, dass ihr mit den hellen Farben anfangt, damit ein dunkles Grün oder ein Schwarz euch nicht das Weiß versauen.
Die Reste
Fondant ist schon aufwändiger, sodass ich immer mehr mache und es in Frischhaltefolie luftdicht verpackt im Kühlschrank lagere (locker 3-4 Monate).
Viel Spaß beim Nachmachen!