Weihnachten ist die Zeit des Backens, keine Frage. Und was könnte weihnachtlicher sein, als ein kleines Lebkuchenhäuschen? Ist übrigens auch eine ganz tolle Geschenkidee. Ich sag euch – hab ich vielleicht lange ausprobiert. Das ultimative Lebkuchenrezept zu finden, ist nicht leicht. Ich habe aus Backbüchern nachgebacken, von Blogs und aus Foren und jedes Mal war ich irgendwie nicht so ganz happy. Insgesamt zehn (jawohl zehn) Anläufe hat es gebraucht, bis ich mit meinem eigenen Rezept so weit war, dass es sich einfach herstellen, gut verarbeiten und köstlich verzehrten lässt. Damit ihr da nicht auch durch müsst, wenn ihr eure Lebkuchen selbst backt, rücke ich direkt raus mit dem Rezept. Ganz unten findet ihr außerdem noch ein paar Tipps, wie euer Lebkuchenteig besser gelingt.
Ich mache das Haus nicht mit Honig, sondern mit Zuckerrübensirup. Ich habe beides getestet und mir schmeckt das besser. Da Honig ein tierisches Naturprodukt ist, möchte ich ihn tatsächlich nicht in großen Mengen verwenden, wenn es anders genauso gut (oder in diesem Fall sogar noch besser) geht. Das Lebkuchen Rezept kann man übrigens nicht nur für das Haus benutzen, sondern auch für Lebkuchen zum Ausstechen (Lebkuchenmänner, Kekse, oder auch Lebkuchenherzen). Das Rezept reicht für fünf kleine Häuschen. Ihr könnt es also entweder größer machen, oder ihr macht es wie ich und backt eins für euch und vier als Bausatz für ein süßes selbstgemachtes Geschenk. Das ist nämlich wirklich ein sehr sehr schönes und persönliches DIY Mitbringsel, für Familien mit Kindern, für Bastler, oder im Herzen jung gebliebene.
In die Geschenktütchen habe ich alle Teile für das Häuschen rein gesteckt und ein kleines Reagenzglas mit Streuseln dazu gebunden. Ein kleines Etikett an der Seite bietet noch Platz für eine persönliche Widmung – und schon ist das Mitbringsel oder Nikolausgeschenk fertig.
Wir machen den Lebkuchen
Ergibt fünf kleine Häuschen. Hier könnt ihr die Schablonen ausdrucken.
- Für den Lebkuchen
- 450 g Zuckerrübensirup
- 100 g braunen Zucker
- 100 g weißen Zucker
- 1 Prise Salz
- 200 g Butter
- etwas Orangenabrieb
- 4 TL Lebkuchengewürz (kann man fertig kaufen)
- 30 g Kakao (puren zum Backen. Kein Kaba)
- 1 TL Zimt
- 1100 g Mehl
- 2 TL Backpulver
- 1/2 Packung Pottasche
- 1/2 Packung Hirschhornsalz
- 2 Eier
- Für die Deko
- 1 frisches Eiweiß
- 300 g Puderzucker (gesiebt)
- Streusel zum Dekorieren (oder Smarties, oder was ihr mögt)
1. ) Zuckerrübensirup, braunen und weißen Zucker, Salz und Butter in einem Topf langsam erhitzen (nicht sprudelnd kochen) bis sich Butter und Zucker gelöst haben. Dann in eine hitzefeste Schüssel geben, kurz rühren und abkühlen lassen.
2.) Ist die Masse abgekühlt (Zimmertemperatur) die Eier dazu rühren. Mehl, Backpulver, Lebkuchengewürz, Zimt und Kakao in einer separaten Schüssel verrühren. Die Pottasche und das Hirschhornsalz in 2 EL Wasser verrühren und zum Mehlgemisch geben.
3.) Löffelweise unter Rühren mit dem Knethaken das Mehlgemisch zum Teig geben, bis eine gebundene Masse entstanden ist. Portionsweise mit Frischhaltefolie einwickeln und mindestens 2 Stunden (besser über Nacht) an einem kühlen Ort ruhen lassen.
4.) Hat der Teig geruht, knetet ihn kurz nochmal mit der Hand durch und rollt ihn dann auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche aus. Er sollte kaum kleben. Jetzt könnt ihr euch ans Ausschneiden/Stechen machen. Die Lebkuchen kommen dann auf ein Backblech mit Backpapier und backen (je nach Größe) für 9-12 Minuten bei 170° C im vorgeheizten Backofen. Vor der weiteren Verwendung gut abkühlen lassen.
5.) Für den Zuckerguss siebt ihr den Puderzucker und gebt ein frisches Eiweiß dazu. Ihr braucht es vorher nicht aufschlagen – verrührt beides gut mit dem elektrischen Mixer und gebt es zum besseren Auftragen in einen Spritzbeutel (oder Gefrierbeutel) mit dünner Öffnung. Eine Fotoanleitung findet ihr unten.


















Ein paar Tipps für erfolgreichen Lebkuchenteig
Ich habe wie gesagt jede Menge experimentiert, bevor ich dieses Rezept hier hatte. Unter anderem auch mit Ruhezeiten. Viele Rezepte (grade die Hausrezepte von den älteren Generationen) schwören darauf den Teig ein paar Wochen ruhen zu lassen. Ich habe es probiert mit Ruhezeiten von 1 Stunde, 3 Stunden, 8 Stunden, 3 Tage, eine Woche, zwei Wochen, drei Wochen und vier Wochen. Kein Scherz. Außerdem habe ich mit Zuckerrübensirup und Honig experimentiert und mit verschiedenen Backtriebmitteln. Hier ein paar Tipps:
- Wie lange muss Lebkuchen ruhen? – Dieser Lebkuchenteig ruht ideal eine Nacht komplett in Frischhaltefolie eingewickelt im Kühlschrank oder auf dem Balkon. Länger ist nicht nötig und macht ihn sogar trocken. Ist das passiert, hilft ein wenig Wärme, oder ein paar Tropfen Milch, um ihn wieder weich zu machen.
- Ist für Lebkuchen Honig oder Zuckerrübensirup besser? – Wusstet ihr, dass eine Biene so fünf-sechs Wochen lang lebt und in ihrem ganzen Leben anderthalb Teelöffel Honig produziert? Wenn das noch kein Grund ist auf Zuckerrübensirup umzusteigen, dann hier noch zwei Gründe: Ich fand Honig zu dominant im Geschmack und ein guter Honig ist auch deutlich teurer als der Zuckerrübensirup. Also greift zum Rübensirup 😉
- Welches Backtriebmittel muss in Lebkuchenteig? – Pottasche und Hirschhornsalz?! Wirklich? – Ja. Pottasche (gesprochen: Pott-Asche) und Hirschhornsalz sind eine tolle Kombination bei Lebkuchen. Es sind Backtriebmittel (wie auch Backpulver oder Natron) und sie sorgen für eine Lockerung des Teiges. Das Hirschhornsalz riecht ganz grausam, wenn man es anrührt und wenn man den Backofen öffnet. Aber das verfliegt und man schmeckt es nicht mehr. Beides gibt es im Gewürzregal z.B. von Ostmann zu kaufen.
- Lebkuchen vor oder nach dem Nacken ausstechen? – Eines der Backrezepte, die ich nachgebakcen hatte sah vor, ein Blech Lebkuchen zu backen und das erst im Anschluss zuzuschneiden. Das hat nicht gut geklappt bei mir… ich würde es immer vor dem Backen ausstechen.
- Wie bekomme ich weiche Lebkuchen? Wenn ihr den Teig nicht allzu dünn ausrollt, wird der Lebkuchen mit diesem Rezept angenehm zum essen – nicht zu hart und nicht zu weich. Solltet ihr mit der Konsistenz unzufrieden sein, hilft ein alter Trick: Legt den Lebkuchen in eine verschließbare Dose und dazu ein Stück Apfel oder zwei. Der Lebkuchen saugt die Feuchtigkeit auf und wird innerhalb von drei-vier Tagen ganz weich. Passt nur auf, dass euch der Apfel nicht schimmelt und tauscht ihn zur Not aus 🙂
Für noch mehr tolle Rezepte,
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Lisha
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Das ist ein tolles Lebkuchenhaus und ein tolles Rezept!
Liebe Grüße Julia
PS.: Vielleicht magst du ja auch mal auf meinem Blog vorbeischauen!