Krapfen, Pfannkuchen, Berliner oder Kreppel – egal wie ihr sie nennt, sie gehörten zu Fasching einfach dazu. Dieses Jahr habe ich mich zum ersten Mal selbst daran gemacht Berliner selbst zu machen. Und zwar als Muffins aus dem Backofen. Ich habe keine Fritteuse zuhause und so ein ganzer Topf voll Fett schreckt mich irgendwie ab. Ist aber für einen tollen Geschmack auch gar nicht nötig gewesen. Die Berliner Muffins sind total lecker geworden, luftig, leicht und gefüllt mir köstlicher Marmelade. Kein Wunder eigentlich, dass gekaufte Kreppel nicht gegen die Kindheits-Erinnerungen anstinken können: Sie werden heutzutage zu so günstigen Preisen am Laufband produziert. Da ist weder Zeit, den Hefeteig in Ruhe gehen zu lassen, noch Platz für hochwertige Marmelade. Mit der wird bei den Discountern nicht nur von der Menge gegeizt, sondern auch bei der Qualität. Dann hat man so einen kleinen Teelöffel Gelee mit Frucht-Geschmack im Mund. Eklig. Deshalb gebt der Sache eine Chance – und macht sie selbst!
Keine Angst vor Hefeteig!
Berliner werden aus Hefeteig gemacht. Kein Grund zur Panik, denn er ist nicht schwer. Wenige Handgriffe, viel Ruhezeit. Im Prinzip kommt es beim Hefeteig vor allem auf die richtige Temperatur an. Hefe sind kleine Mikroorganismen, also kleine Lebewesen. Wie auch wir, wollen die ein angenehmes Raumklima und bloß keinen Stress. Bitte nicht zu heiß. Die Milch sollte wirklich nur lauwarm sein. Und dann ist da immer dieser Satz….“Teig an einem warmen Ort gehen lassen“. Aber was ist denn ein warmer Ort? Ich habe hervorragende Erfahrungen mit dem Ofen gemacht. Ich heize ihn für etwa 2-3 Minuten auf 50°C Umluft vor und lasse ihn dann so lange offen auskühlen, bis es da drin nur noch lauwarm ist. Dann lasse ich den Teig in einer Schüssel mit einem Tuch abgedeckt darin stehen, Ofentür geschlossen. So entweicht kaum Wärme und der Teig bekommt keinen Zug.
Einmal, zweimal, dreimal?! – Wie oft muss Hefeteig gehen?
Die Frage sollte eigentlich sein, wie luftig wollt ihr eure Kreppel?! Umso mehr sich eure Hefekulturen vermehren, umso luftiger wird der Teig. Dafür braucht die Hefe Wärme und Futter. Ich lasse meinen Hefeteig dreimal gehen. Das ist auch nicht halb so viel Arbeit, wie es klingt. Zuerst rühre ich meine Hefe mit etwas lauwarmer Milch, Zucker und Mehl (das Futter) zusammen und lasse es 15 Minuten an einem warmen Ort gehen. Danach riecht das Gemisch schon hefig und hat sich etwas ausgedehnt und Blasen gebildet. Dann kommen die anderen Zutaten dazu und der Teig darf einmal richtig gehen. Zu guter Letzt wird er in die richtige Form gebracht (kleine Kügelchen in unserem Fall) und dann geht er noch ein letztes Mal.
Frische Hefe oder Trockenhefe?
Ich würde euch immer frische Hefe empfehlen. Bei der Trockenhefe werden die Hefekulturen getrocknet und somit „deaktiviert“, bis sie wieder mit warmer Flüssigkeit geweckt werden. Klingt unbequem, ist es auch – und das merkt die Hefe. Frische Hefe ist nicht so lange haltbar, hat aber gut ein Drittel mehr Treibkraft als Trockene.
Rezept Berliner aus dem Backofen
Für 12 Stück Kreppel / Berliner Muffins
- Für den Hefeteig
- 1/2 Würfel frische Hefe (ca. 20 g)
- 40 g Zucker (z.B. Vanillezucker)
- 270 g Mehl
- 1 Prise Salz
- 90 ml Milch
- 30 g Butter / Margarine
- 1 Ei
- Für die Füllung und Deko
- 4 EL Marmelade eurer Wahl
- 1 EL Butter / Margarine
- 30 g Zucker (z.B. Vanillezucker)
Ihr benötigt für dieses Rezept eine Muffin-Form, Papierförmchen und idealerweise eine Befüll-Tülle sowie einen Spritzbeutel. Hier geht es zu den Produkt-Empfehlungen für dieses Rezept.
1.) Etwa ein Drittel der Milch (30 g) lauwarm erwärmen. Zusammen mit der Hefe (1/2 Würfel) und je einem Esslöffel des Mehls (1 EL) und des Zuckers (1 EL) verrühren. Das Gemisch mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 20 Minuten gehen lassen (1. Gehzeit).
2.) Kurz bevor die 1. Geh-Zeit vorbei ist, die übrige Milch (60 ml) mit der Butter / Margarine (30 g) lauwarm erwärmen, sodass die Butter gerade schmilzt. Mit dem übrigen Mehl (270 g abzüglich 1 EL), Zucker (40 g abzüglich 1 EL), Salz (1 Prise) sowie vermischen. Den Vorteig aus Schritt 1 sowie ein Ei (1) hinzu geben und mit dem Knethaken oder der Hand 3-4 Minuten kneten. Den gebundenen Teig erneut mit einem Tuch abgedeckt an an einem warmen Ort gehen lassen – diesmal ca. eine Stunde (2. Gehzeit).
3.) Ein Muffinblech mit Papierförmchen auslegen. Den Hefeteig, der sich nach der 2. Gehzeit im Volumen deutlich vergrößert hat, mit der Hand kurz durchkneten und in zwölf Kugeln in die Förmchen verteilen. Erneut abgedeckt für ca. 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. (3. und letzte Gehzeit).
4.) Kurz vor Ende der letzten Gehzeit den Backofen auf 170°C vorheizen (bitte nicht mit dem Teig darin). Die Muffins für 10-12 Minuten golden backen. Währenddessen die Butter / Margarine (1 EL) für die Deko schmelzen. Die heißen Hefe-Muffins aus dem Ofen holen, direkt mit der geschmolzenen Butter bepinseln und im (Vanille)Zucker (ca. 30 g) wälzen.
5.) Zum Befüllen die Marmelade (4 EL) leicht erwärmen und mithilfe eines Spritzbeutels und einer „Befüll-Tülle“ (notfalls tut es auch eine normale Lochtülle) in den Muffin injizieren.
-Fertig!-
Viel Spaß beim Backen!
♥ Lisha
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Hmmm, jetzt hast Du mit dem Rezept gerade mein Wochenende verplant 🙂
Die Küche ruft!